Estland, oder warum es mir schwer fällt, wieder zu gehen….

Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich mit meinen Freunden in der siebten Klasse die Broschüren über Auslandsaufenthalte las, die vor dem Sekretariat ausgelegt waren. Neuseeland, Amerika, Australien und viele Länder mehr. Wir waren endlos begeistert von der Idee, ein Abenteuer in einem anderen Land zu erleben. Nach der zehnten Klasse vielleicht, aber ganz sicher waren wir uns nicht, und es wäre ja noch viel Zeit.

Und jetzt, ein paar Jahre später, verbringe ich gerade meine letzte Woche in meinem zweiten Zuhause. Denn ich habe mich dann tatsächlich getraut, ins Ausland zu gehen. Für ein ganzes Jahr.  

Mitte August letzten Jahres habe ich nach fast zwei Jahren Homeschooling meine Familie, meine Freunde und meine Schule verlassen und bin in ein großes Abenteuer aufgebrochen. Ich hatte mich für ein Schwerpunktjahr Film in Estland entschieden, einem kleinem unbekannten Land im Baltikum zwischen Russland und Finnland und hatte wenig Ahnung, was mich erwarten würde, außer dass die estnische Sprache eine Herausforderung werden würde.

Youth For Understanding (YFU), die gemeinnützige Organisation, die mir bei der Verwirklichung meines Traums half und mich dabei begleitete, hatte mich im Voraus in Seminaren auf mein Auslandsjahr sehr gut vorbereitet und auch den Kontakt zur Firma Aumüller Druck GmbH & Co. KG vermittelt, die mich mit einem Stipendium unterstützte. Trotzdem war ich ziemlich aufgeregt, als ich nach einer letzten schlafarmen Nacht zuhause tatsächlich im Flieger nach Tallinn, der Hauptstadt Estlands, saß. 

Am Flughafen in Tallinn traf ich auf alle anderen Programmteilnehmer aus ganz Deutschland, den USA, Japan, Belgien, Italien  und der Schweiz. Zusammen mit vielen ehrenamtlichen YFUlern aus Estland verbrachten wir alle vier Tage zusammen auf einem Willkommensseminar, wo wir auf das Treffen mit unseren Gastfamilien vorbereitet wurden. Auf diesem Seminar bemerkte ich sehr bald, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Ich teilte meine Vorfreude und Abenteuerlust mit  Jugendlichen aus aller Welt und fand auch sofort viele neue Freunde. 

Am 19. August traf ich meine erste Gastfamilie, die mich temporär aufnahm. Für die ersten vier Monate meines Austauschjahres lebte ich mit meinen Gasteltern und vier jüngeren Gastgeschwistern in Rakvere, einer für deutsche Verhältnisse kleinen Stadt im Nordosten Estlands. Mitte Dezember zog ich zu meiner endgültigen Gastfamilie nach Pärnu und fühlte mich zehn Gehminuten vom Ostseestrand sofort pudelwohl. Durch die Unterstützung von YFU Estland konnte ich die nach Aussage meiner Gastschwester beste Schule in Pärnu besuchen, das Sütevaka Humanitaargümnaasium. Die Schule hatte für mich Einzelunterricht in Estnisch organisiert, so dass ich mit der Sprache bald kein Problem mehr hatte.

Das Schulleben ist in Estland ziemlich anders als in Deutschland. Die Schulstunden sind über den ganzen Tag verteilt. Wir Schüler haben zwischen den Stunden immer zehn Minuten Pause und auch eine große Mittagspause, in der wir ein vom Staat bezahltes Mittagessen essen können. Es gibt am Sütevaka anstatt von Halbjahren wie in Deutschland sieben Unterrichtsphasen, sog. Semester, in denen sich die Fächer immer unterscheiden. Am Ende jeden Semesters gibt es eine Examensphase, in der wir freie Zeit hatten, um eben für das Examen zu lernen.

Das Beste an meiner Schule war und ist die Lehrerband. Die Band heißt „Sütevaka Õpside Band“ und ist eine von der ganzen Schule geliebte Punkband mit eigenen Videos auf Youtube. Der Lehrer mit der „explosiven“ Frisur unterrichtet, hierzu passend, Chemie.

Neben der Schule hatte YFU meine Teilnahme an der Filmschule organisiert. Ich lernte den Umgang mit Drohnen, machte Ausflüge an die Baltic Film School in Tallinn und war zu Beginn meines Austauschjahres beim PÖFF dabei, dem Black Nights Film Festival in Tallinn.

Neben den Ausflügen mit meiner Gastfamilie nahm ich auch an vielen Ausflügen und Seminaren teil, die von YFU für uns Austauschschüler organisiert wurden. An den Wochenenden und in den Ferien war ich eigentlich immer mit Freunden unterwegs. Estland ist ähnlich groß wie Bayern und man kommt mit Bus und Bahn überall schnell hin.  

Schon beim Herbstseminar Ende September habe ich meine besten Freunde kennengelernt. Neben sogenannten Workshops, in denen wir über unsere bisherigen Erfahrungen in Estland sprachen und Sprachhilfe, organisierten die Freiwilligen von YFU Estland auch eine Schnitzeljagd und eine Talentshow, die mir bis heute noch sehr lebendig in Erinnerung ist, vor allem wegen des legendären Operngesangs einer meiner Freundinnen.

Wenn mich am Anfang meines Austauschjahres jemand gefragt hat, warum ich mich für Estland entschieden habe, war meine Antwort meist „wegen des Filmprogramms“. Aber jetzt weiß ich, daß dieses kleine Land im Norden noch viel mehr Gründe liefert. Es sind vor allem die liebenswerten Menschen in diesem kleinen Land und das Gefühl, „in der Welt zuhause“ zu sein. Dank YFU weiß ich jetzt, was dieser Leitsatz bedeutet. Es fällt mir schwer, Estland zu verlassen, aber ich weiß, daß dies nur der Beginn einer Reise war.

 

SMV engagiert sich für die Ukraine

Bericht der SMV

Uns alle nimmt der Krieg in der Ukraine sehr mit. Täglich werden wir mit den Schäden, Verlusten und Opfern konfrontiert. Aus diesem Grund wollen wir als Schulgemeinschaft des Gymnasiums Lappersdorf die Ukraine in diesen Tagen unterstützen. Deshalb rief die SMV eine Spendenaktion ins Leben, bei welcher Sach- sowie Geldspenden entgegengenommen worden sind. Insgesamt gingen aus dieser Aktion etwa 17 Pakete und ca. 3600 Euro hervor, welche an die Hilfsorganisation „Space Eye“ übergeben worden sind.

Ein Projekt der Ethikklasse 6abc zum Thema“ Nachhaltigkeit“

„In einer Epoche, in der wir den Planeten seiner Ressourcen entblößen wie nie zuvor, und damit die Zukunft der Menschheit selbst gefährden, ist Nachhaltigkeit der Schlüssel zum menschlichen Überleben.“

(Christopher Weeramantry, Richter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag, 2008)

„Die Idee der Nachhaltigkeit ist weder eine Kopfgeburt moderner Technokraten noch ein Geistesblitz von Ökofreeks der Generation Woodstock. Sie ist ein elementares Weltkulturerbe.“

(Ulrich Grober, in: Der Blaue Reiter, 48. Ausgabe“)

Welchen Einfluss hat mein Konsumverhalten auf Menschen, andere Länder, Umwelt und Tiere? Und wie sieht eigentlich verantwortungsbewusster Konsum aus?

Diese Fragestellungen im Rahmen des Ethik-Lehrplans der 6. Jahrgangsstufe führen unweigerlich zum Begriff der Nachhaltigkeit.

Ausgehend von den Wurzeln des Begriffes und eigenen Überlegungen zu den weitreichenden negativen ökologischen, gesundheitlichen und sozialen Folgen nicht nachhaltigen Konsums vertieften die Schüler*innen die Thematik in dieser kleinen Ausstellung.

Besonders dringlich erschienen den Schüler*innen die Belastung der Ökosysteme insbesondere durch Plastikmüll sowie die Verschwendung von Lebensmitteln – Probleme, mit denen wir alle tagtäglich direkt konfrontiert sind und zu deren Lösung wir selbst aktiv unseren Beitrag leisten könnten.

Auch dazu haben sich die Schüler*innen Gedanken gemacht und ihre Gewohnheiten und ihre ganz persönliche Umwelt einer Nachhaltigkeitsprüfung unterzogen.  Hier eine kleine Auswahl an Ideen, wie man sein häusliches Umfeld und auch den Schulalltag nachhaltiger gestaltet.

Und hier noch ein Tipp der Ethik-Gruppe, wo man in der Schule auf Platik verzichten könnte.