Fachschaft Geschichte

 

Wer die Enge seiner Heimat begreifen will, der reise. 

Wer die Enge seiner Zeit ermessen will, studiere Geschichte.

(Kurt Tucholsky)

 

Die eigene Gegenwart als Teil einer geschichtlichen Entwicklung zu begreifen und zu erkennen, dass der persönliche Platz in der Welt nicht losgelöst von Vergangenem ist und nicht ohne Wirkung für Künftiges bleibt, sind wesentliche Ziele der Beschäftigung mit Geschichte überhaupt. Dabei kann man auf längst Vergessenes stoßen und Verlorenes wiederentdecken, Aktuelles verstehen oder Altes bestaunen. Auseinandersetzung mit der Geschichte heißt immer auch, Zusammenhänge herzustellen und den Bogen zu spannen von einer vielleicht fremden und rätselhaften Zeit zur eigenen Lebenswirklichkeit der Gegenwart.

Der schulische Geschichtsunterricht will derartige Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart vermitteln und damit die Orientierung in unserer Welt erleichtern. Historisches Bewusstsein ist damit auch ein zentraler Bestandteil politischer Bildung und soll dazu beitragen, aus der Kenntnis der Vergangenheit heraus in der Gegenwart verantwortungsvoll die Zukunft mitzugestalten.

 

Beitrag zu den übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen

Das Fach Geschichte leistet einen vielfältigen Beitrag zu übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen. 

Unter anderem geschieht dies durch Werteerziehung, indem das menschliche Handeln und dessen Konsequenzen in der Vergangenheit mit historischer und aktueller Relevanz thematisiert wird. Die Auseinandersetzung mit den Konsequenzen des menschlichen Handelns, z.B. in der Zeit des Nationalsozialismus, ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, auf der Grundlage der Achtung vor dem Leben und der Würde des Menschen eigene, reflektierte Werthaltungen zu finden. Das Unterrichtsprinzip der Multiperspektivität hilft ihnen, unterschiedliche Überzeugungen zu respektieren sowie aufgeschlossen und tolerant in einer pluralen Gesellschaft zu handeln.

Außerdem vollzieht sich Soziales Lernen im Geschichtsunterricht, indem die Schülerinnen und Schüler Respekt vor und Toleranz gegenüber anderen Standpunkten entwickeln, wenn sie am historischen Beispiel zur Einnahme anderer (fremder) Perspektiven angeregt werden. Sie lernen auf dieser Grundlage, ihren eigenen Standpunkt verantwortlich zu vertreten. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Bedeutung von Zivilcourage in einer offenen und demokratischen Gesellschaft und begreifen, dass die Bereitschaft zur Diplomatie eine Voraussetzung für friedliche Konfliktlösung ist. Diese Aspekte führen die Jugendlichen zur Einsicht, dass die Achtung der Würde anderer Menschen ein zentraler Wert und eine der wesentlichen Grundlagen einer pluralen Gesellschaft ist.

Zudem wird Politische Bildung erreicht, weil sich die Schülerinnen und Schüler im Geschichtsunterricht jeder Jahrgangsstufe mit der politischen Geschichte beschäftigen. Insbesondere thematisieren und reflektieren sie dabei die historische Entwicklung der Demokratie, die Geschichte der freiheitlichen demokratischen Grundordnung sowie der Grundrechte. In der Auseinandersetzung mit historischen Beispielen erkennen sie in besonderem Maße den Wert der Freiheit und der Menschenrechte. Sie verstehen auf dieser Grundlage, dass ihre aktive Teilhabe am politischen Prozess zu einer positiven wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung und zum Erhalt des Friedens beitragen kann. Beispiele aus der Geschichte von der Ebene der Weltgeschichte bis hin zur Lokalgeschichte ermutigen sie, aktuelle politische und gesellschaftliche Herausforderungen anzunehmen und Veränderungen zu gestalten.

Ein weiterer Beitrag zu den übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen ist Interkulturelle Bildung, die in der offenen und pluralen Gesellschaft die Grundlage für ein friedvolles Zusammenleben auf der Basis der Menschenwürde und unserer gemeinsamen demokratischen Werte, insbesondere der Grund- und Menschenrechte, ist. Interkulturelle Bildung ermöglicht über die Auseinandersetzung mit kulturspezifischen Charakteristika und durch die Entwicklung kultursensiblen Verhaltens den Erwerb interkultureller Kompetenz. Der Geschichtsunterricht trägt zur interkulturellen Bildung bei, indem die Schülerinnen und Schüler elementare Kenntnisse über andere Kulturen und Religionen sowie deren historische Wurzeln und Entwicklung erwerben. Das Unterrichtsprinzip der Multiperspektivität hilft dabei zu begreifen, dass gerade vor dem Hintergrund kulturspezifischer Vorstellungen identische historische Sachverhalte unterschiedlich erklärt, gedeutet und beurteilt werden können. So entwickeln Schülerinnen und Schüler Interesse und Offenheit, gegenseitigen Respekt sowie Toleranz gegenüber anderen Menschen zu anderen Zeiten und in anderen Kulturen, z.B. hinsichtlich Lebensführung, Sprache und Religion.

 

Selbstverständnis des Faches Geschichte und sein Beitrag zur Bildung 

Im G9-Lehrplan ist das Selbstverständnis des Faches Geschichte und sein Beitrag zur Bildung folgendermaßen formuliert:

Eine eigene Geschichte zu haben und sich ihrer zu erinnern, ist Wesensmerkmal jedes Individuums wie auch jeder Gesellschaft. Der Geschichtsunterricht hat deshalb das Ziel, ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein zu fördern und die Schülerinnen und Schüler zu historischem Denken anzuhalten. Zudem erwerben die Schülerinnen und Schüler bei der Begegnung mit Geschichte Kompetenzen, die sie bei der Herausbildung einer eigenen Identität unterstützen. Diese helfen ihnen, sich in ihrer Lebenswelt zu orientieren und regen sie dazu an, Gegenwart und Zukunft vor dem Hintergrund eines historischen Bewusstseins erfolgreich mitzugestalten. Dazu setzen sie sich in altersangemessener und systematischer Weise mit zentralen Fragestellungen und Themen aus verschiedenen Epochen auseinander. Auf der Basis von historischem Wissen erwerben sie dabei Fähigkeiten und Fertigkeiten, die es ihnen ermöglichen, auch mit neuen historischen und gegenwärtigen Problemstellungen reflektiert umzugehen, um beispielsweise Denk- und Handlungsalternativen zu entwickeln.

 

Der Geschichtsunterricht fördert die Bereitschaft zur toleranten Auseinandersetzung mit anderen Kulturen, Sicht- und Lebensweisen und begünstigt die Entwicklung eigener Werthaltungen und Standpunkte. Das Wissen um die Entstehung sowie um Chancen, Gefährdungen und Grenzen demokratischer Strukturen führt zur Wertschätzung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland und verdeutlicht die Notwendigkeit gesellschaftlichen und politischen Engagements jedes Einzelnen. Bei der Auseinandersetzung mit Geschichte soll das Streben nach Völkerverständigung sowie die Herausbildung eines europäischen Bewusstseins bei gleichzeitiger Anerkennung des Eigenwerts von Regionen und Nationen ausgebildet und gestärkt werden.

 

Bezugnahme auf die Inhalte des Lehrplans am Gymnasium Lappersdorf 

6. Jgst.           Vortrag zum Thema Archäologie 

Wandertag zum Thema Römer 

Unterschiedliche, außerunterrichtliche Thematisierungen von Landes- und auch Regionalgeschichte ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, die historisch gewachsenen Strukturen bis in ihre Lebenswelt hineinzuverfolgen und fördern ihre Bereitschaft, das historische und kulturelle Erbe ihres Heimat- und Lebensraums wertzuschätzen und zu pflegen.

9. Jgst.           Exkursion in die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

11. Jgst.        Exkursion in das NS-Dokumentationszentrum München

Exkursionen sollen der besonderen Bedeutung Rechnung tragen, die außerschulischen Lernorten zukommt. Den Schülerinnen und Schülern bietet sich so die Möglichkeit, über entdeckendes Lernen die außerschulische und lebensweltliche Relevanz von Geschichte unmittelbar zu erfahren. Auf diese Weise wird v.a. in den Jahrgangstufen 9 und 11 der Nationalsozialismus als Terrorherrschaft verdeutlicht und die jungen Menschen für aktuelle politische und gesellschaftliche Strömungen sensibilisiert.

 

Der Fachlehrplan Geschichte in den einzelnen Jahrgangsstufen

Der Fachlehrplan legt generell Inhalte als Basis für Kompetenzerwerb fest. Die Inhalte in Kombination mit den Kompetenzerwartungen begrenzen also den Stoff, bieten bewährte und altersgemäße Themen und folgen in der Regel der traditionellen Epocheneinteilung. („Grundlegende Kompetenzen“ vgl. Lehrplan Geschichte unter www.isb.de)

Die Schülerinnen und Schüler erhalten in den Jahrgangstufen 6 bis 11 einen an der Chronologie historischen Geschehens orientierten Überblick über Epochen und Räume der Geschichte. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Grundlinien deutscher und europäischer Geschichte, die mit zunehmendem Lernalter immer häufiger durch globale Themen ergänzt werden.

 

In den einzelnen Jahrgangstufen gibt es demnach folgende Abgrenzungen:

Jgst. 6

Von den ersten Menschen bis zu Karl dem Großen

Jgst. 7 

Vom Mittelalter bis zum Absolutismus

Jgst. 8

Das lange 19. Jahrhundert

Jgst. 9

Das kurze 20. Jahrhundert

Jgst. 10

Deutschland, Europa und die Welt bis zur Gegenwart

Jgst. 11

a) Geschichte erinnern 

b) Migration in Bayern von der Frühen Neuzeit bis zum 20. Jahrhundert

Zur Wiederholung, Vernetzung und Vertiefung dienen die Längsschnitte, die bedeutsame Aspekte der Geschichte genauer verfolgen, an bereits Gelerntem anknüpfen und dieses unter anderer Perspektive weiterentwickeln. Sie verbinden verschiedene Lernbereiche und ab Jahrgangsstufe 7 auch verschiedene Jahrgangsstufen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der nachhaltigen Einübung der Methodenkompetenz sowie der Wiederholung und Anwendung der Grundlegenden Daten und Begriffe, die in jedem Längsschnitt noch einmal in themenbezogener Auswahl ausgewiesen werden. Zugleich stellen die Längsschnitte verstärkt Bezüge zu Alltag und Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler her, werden aber im Hinblick auf den entwicklungspsychologischen Stand zunehmend abstrakter. Die Längsschnitte stellen Inhalte verschiedener Epochen in kontrastiver Betrachtungsweise gegenüber und decken repräsentativ das Spektrum struktureller Zugänge wie z.B. Alltags-, Wirtschafts-, Geschlechter- oder Kulturgeschichte ab.

Die Schülerinnen und Schüler werden in Unter- und Mittelstufe in jeweils zwei Längsschnitten pro Jahrgangsstufe (6 und 7) bzw. einem (8 und 9) mit dem Strukturprinzip und den dahinterstehenden Formen des historischen Denkens vertraut gemacht, sodass sie es in der von zwei großen Längsschnittengebildeten Jahrgangsstufe 11 sicher anwenden können. Sie sichern und vertiefen damit in besonderer Weise historische Kompetenzen mit Blick auf die beiden abschließenden abiturrelevanten Jahrgangsstufen.

 

Qualifikationsphase und Abitur:

Im Fachlehrplan der Jahrgangsstufen 11, 12 und 13 stehen Kompetenzerwartungen und Inhalte in einem anderen Verhältnis zueinander als in Unter- und Mittelstufe. Während die Inhalte mit Blick auf die zentrale Abiturprüfung detaillierter angeführt werden, sind die Kompetenzerwartungen in der Qualifikationsphase meist knapper und allgemeiner formuliert. Wie in den Jahrgangsstufen 6 bis 10 bezieht sich die jeweils erste Kompetenzerwartung eines Lernbereichs immer auf die Orientierungskompetenz und gibt in umfassender Weise die thematische Schwerpunktsetzung an. Im Rahmen der abschließenden Kompetenzerwartung zur Sachkompetenz werden für jeden Lernbereich die relevanten Grundlegenden Daten und Begriffe aus den Jahrgangsstufen 6 mit 10 angeführt.

Der Geschichtsunterricht der Qualifikationsphase 12 und 13 ist thematisch ausgerichtet, orientiert sich aber zugleich auch an der Chronologie als Ordnungsprinzip. Er berücksichtigt ferner verschiedene Zugänge wie Politik- und Gesellschaftsgeschichte, Ideen- oder Kulturgeschichte. 

 

Grundlegendes und erhöhtes Anforderungsniveau in der Qualifikationsphase:

Die Wahl des Fachs Geschichte als Leistungsfach bietet Raum für eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit sowie ausgewählten Aspekten der Geschichtswissenschaft. Das Leistungsfach erweitert somit die Möglichkeiten zum Erwerb und zur Anwendung historischer Kompetenzen. Im Zentrum steht dabei eine vertiefte Beschäftigung mit den Themen, die auch im grundlegenden Anforderungsniveau gesetzt sind. Dies wird durch erweiterte und vergleichende Fragestellungen ebenso wie durch eine zeitliche und/oder geographische Weitung des Fokus erreicht. Dabei nehmen die Vertiefungsmodule einen besonderen Stellenwert ein.


Der Holocaust-Überlebende Ernst Grube besuchte das Gymnasium Lappersdorf

Am 14. Mai 2024 berichtete der inzwischen 91-jährige Ernst Grube den Schülerinnen und Schülern sowie den teilnehmenden Lehrkräften bei seinem Besuch am Gymnasium Lappersdorf in sehr berührender Weise, wie er die Nazi-Diktatur er- und überlebt hat. Für alle Zuhörenden bot dieser Besuch die seltene Möglichkeit, einen Überlebenden der NS-Diktatur als Zeitzeugen zu erleben und zu befragen.

Die Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen 9. 10. und 11. Klassen, die den Berichten Ernst Grubes über sein Leben in einer jüdischen Familie während der NS-Herrschaft zuhören durften, waren beeindruckt und erschüttert zugleich. Denn Ernst Grube berichtete sehr eindringlich von seiner Kindheit, in der er erleben musste, dass er angespuckt wurde, weil er eine jüdische Mutter hatte, und von einer Gesellschaft, in der, so Grube, überall Ablehnung und Ausgrenzung zu spüren war.

Er lebte mit seinen beiden Geschwistern schon bald in einem Heim für jüdische Kinder, nachdem das Wohnhaus seiner Familie „arisiert“ wurde: 1942 kamen er und seine beiden Geschwister in das „Judenlager Milbertshofen“ in München, 1943 dann in ein weiteres Lager in Berg am Laim. Dort plagte ihn die tägliche Angst davor, „abgeholt“, also in ein KZ deportiert zu werden.  

Drei Monate vor Kriegsende wurden er, seine Geschwister und ihre Mutter dann tatsächlich „abgeholt“ und in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Der Vater musste „Zwangsarbeit“ leisten, weil er sich nicht von seiner jüdischen Frau scheiden ließ. 

Ernst Grube wurde am 8. Mai 1945 zusammen mit den anderen Gefangenen als 12-Jähriger aus dem KZ Theresienstadt befreit. Das „Ghetto Theresienstadt“ war eigentlich ein „Vorzeigelager“ der Nazis, mit dem sie ihre Verbrechen vor dem Ausland zu kaschieren versuchten. Tatsächlich wurden aber auch von hier aus sehr viele Menschen bis 1945 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet.

Ernst Grube kämpft bis heute aktiv gegen Rassismus, Antisemitismus und Neonazismus. Er ist Präsident der Lagergemeinschaft Dachau e.V. und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Bayerische Gedenkstätten. Es war unserer Schulfamilie eine große Ehre und Freude zugleich, dass wir ihn bei uns begrüßen durften.

Den Schülerinnen und Schülern gab er auf Nachfrage hin den Rat, sich einzumischen, „ohne Scheu, aber gut gewappnet“, damit sich die Geschichte nicht wiederhole.

Hier gehts zum Bericht der Mittelbayerischen Zeitung. 

Dr. Eva Zametzer

Fachleitung Geschichte, Politik und Gesellschaft

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Der Lehrplan für das Fach Geschichte in der 9. Jahrgangsstufe sieht die Beschäftigung mit den Grauen der nationalsozialistischen Herrschaft, den Zweiten Weltkrieg sowie dem Holocaust vor. Hierbei sollen alle Schülerinnen und Schüler auch eine KZ-Gedenkstätte im Rahmen einer Exkursion besuchen. Aus diesem Grund fuhren die drei 9. Klassen begleitet von vier Lehrkräften am 12. März nach Flossenbürg um sich ein eigenes Bild davon zu machen, wie die Nationalsozialisten mit denen umgingen, die nicht ihren Vorstellungen entsprachen oder sich gegen die nationalsozialistische Herrschaft auflehnten. 

Der für die Region typische eiskalte Wind wehte an diesem Tag besonders frostig auf das auf einem Plateau nahe der bayerisch-tschechischen Grenze gelegene ehemalige KZ-Gelände und unterstrich die Gefühlslage, in der die gesamte Exkursion stattfand. 

Die Schülerinnen und Schüler wurden in Gruppen über das Gelände geführt und erfuhren durch Mitarbeiter der Gedenkstätte viel über das Lagersystem der Nationalsozialisten, die Geschichte des KZ-Flossenbürg und auch über die Verbindungen zwischen dem KZ und den Bewohnern von Flossenbürg. Bereits hier konnte die Schutzbehauptung vieler Deutscher, man habe von all dem Schrecken nichts mitbekommen, entlarvt werden. 

Ein besonderer Schwerpunkt wurde auf die Entmenschlichung der KZ-Insassen durch die wachhabenden SS-Angehörigen gelegt. Die Schülerinnen und Schüler besuchten die Räumlichkeiten, in denen den neuen „Häftlingen“ durch die SS nicht nur Kleidung, Name und persönliche Gegenstände, sondern auch ihre Identität genommen wurde. Nach einem kurzen Fußmarsch wurde auch der Steinbruch besucht, in dem die Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen schwerste Arbeit verrichten mussten. Abschluss des Rundgangs bildete die Besichtigung des Krematoriums. Außerdem konnten sich die Schülerinnen und Schüler über die Biographien einzelner Lagerinsassen informieren.

Rothmeier, Moritz (StR)  

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Am 17. Juni 1953 gingen im Osten Deutschlands über eine Millionen Menschen auf die Straße. Aus einem sozialen Arbeiterprotest wurde ein Volksaufstand, der die gesamte DDR erfasste. Einzig das Eingreifen sowjetischer Panzer sicherte an diesem Tag die kommunistische Diktatur in der DDR. Ein erinnerungswürdiges Datum der deutschen Demokratiegeschichte. Es führt uns die Macht und Ohnmacht der Menschen vor Augen. Zugleich erinnert das Datum an die Bedeutung demokratischer Werte. 

Der Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni 1953 jährt sich 2023 zum 70. Mal. Die Ausstellung der Bundesstiftung Aufarbeitung, die in der Aula am Gymnasium Lappersdorf zu sehen ist, fasst die Geschichte auf sechs Tafeln kompakt zusammen. Illustrationen, Infografiken, zeithistorische Fotos und leicht verständliche Texte zeichnen die Ereignisse um den 17. Juni nach. 

Der Besuch der Ausstellung ist jederzeit möglich. Bei Interesse kann für genauere Informationen und didaktisches Begleitmaterial folgender Link genutzt werden: 

https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/vermitteln/ausstellungen

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